Nachhaltige Alternativen für eine sich wandelnde Welt
Marktbedarf und Umweltmotivation: Mit dem Wachstum der Weltbevölkerung und steigenden Lebensstandards nimmt die Nachfrage nach Klebstoffen in Bereichen wie Bau, Verpackung und Konsumgütern stetig zu. Der Einsatz fossiler Polymere bringt jedoch ökologische Probleme wie CO₂-Emissionen und Ressourcenverknappung mit sich. Deshalb gewinnen biobasierte Klebstoffe, die aus erneuerbaren biologischen Ressourcen hergestellt werden, zunehmend an Bedeutung.
Was sind biobasierte Klebstoffe?
Diese Klebstoffe basieren auf kohlenstoffneutralen Rohstoffen wie Stärke, Pflanzenölen, Proteinen (Soja, Kasein), Lignin sowie auf Harzen wie Kolophonium oder Terpenharzen. Sie bieten nicht nur Umweltfreundlichkeit, sondern auch gute Haftung, mechanische Festigkeit und chemische Beständigkeit.
Materialtypen und Quellen:
• Polymere: Sojaprotein, Stärkeester, PLA, Polyamide
• Tackifier: Kolophonium, Terpene, Zitrusharze
• Wachse: Sojawachs, Rizinusöl-Derivate, dimerisierte Fettsäuren
Systemarten:
• Wasserbasierte Dispersionen
• Schmelzklebstoffe (Hot-Melt)
• Druckempfindliche Kleber (PSA)
• Kompostierbare Heißsiegelklebstoffe
Normen:
• EN 16785-1: Bestimmt den biobasierten Gehalt mittels C-14- und Elementanalyse
• EN 13432: Fordert 90 % CO₂-Umwandlung in 180 Tagen, keine Schäden an Pflanzen und Einhaltung von Schwermetallgrenzen
Biobasiert ≠ Biologisch abbaubar
Nicht jeder biobasierte Klebstoff ist biologisch abbaubar.
• Biologisch abbaubar: Zersetzt sich unter natürlichen Bedingungen
• Kompostierbar: Zersetzt sich unter industriellen Kompostierungsbedingungen
Fazit
Biobasierte Klebstoffe bieten eine umweltfreundliche Antwort auf den steigenden Bedarf. Sowohl etablierte Unternehmen als auch Startups treiben die Marktintegration dieser Technologien voran.